Kompensatoren isolieren: Was ist zu beachten?

Zunächst einmal muss man Kompensatormatratzen im gewissen Rahmen immer als Verschleißteil sehen. Je nach Amplitude des Kompensators bewegt sich die Kompensatormatratze mehr oder weniger stark auf den Kompensatorrippen. Dies ist bei einem Dehnungskompensator sicherlich unheikel, bei Verbrennungsmotoren mir starken Vibrationen sieht das jedoch schon anders aus. Letztlich ist dies ähnlich einer Bremsscheibe mit einem Bremsbelag zu sehen: Einer wird verschleißen.
 
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann man die Unterseite der Kompensatormatratze mit einem stahlverstärktem Glasgewebe ausführen. Weiterhin kann man einen zusätzlichen Edelstahlgewebe - Scheuerschutz am Unterboden anbringen. Bei dem Scheuerschutz hat man wiederum die Wahl zwischen Glattgewebe oder Schlingengewebe. Das Schlingengewebe wirkt wie eine kleine Federung zwischen Isolierung und Kompensator, andererseits ist die Drahtauflagefläche auf dem Kompensator geringer. Das vergrößert die Gefahr, dass sich der Draht durch den Kompensator arbeitet. Daher wird es meist nur an Rohrleitungen verwendet.
Alle drei Möglichkeiten bieten jedoch nur begrenzt eine Verlängerung der Lebensdauer. Würde die Matratze den mechanischen Belastungen Stand halten, würde letztlich der Kompensator verschleißen. Der Austausch eines Kompensators steht aber kostenmäßig in keinem Verhältnis zum Austausch einer Kompensatormatratze.
 
Es gibt den Lösungsansatz, eine Isolierung zu entwerfen, die keinen direkten Kontakt zum Kompensator hat. Hierzu ist aber eine Unterkonstruktion an beiden Flanschen notwendig, verbunden mit einer Art Faltenbalgisolierung zwischen den an den Flanschen feststehenden Isolierteilen. Technisch ist das aufwändig und wurde auch schon auf Luxusyachten gemacht. Zu den Kosten kann ich nichts sagen, aber rein gefühlsmäßig würde ich schätzen, dass selbst der regelmäßige Austausch der Kompensatormatratzen deutlich preiswerter ist.
 
Eine generelle Aussage zur Lebensdauer von Kompensatormatratzen läßt sich aus oben genannten Gründen daher nicht machen.

Zuletzt aktualisiert am 2015-11-24 von Dieter Vajen.

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